Fahrkarten kauft man heute im Internet oder mit dem Mobiltelefon, notfalls am Automaten. Deshalb sind die Schalteröffnungszeiten reduziert worden.
In Schaffhausen gibt es nun aber einen Bahnhof, der von der deutschen und der schweizerischen Bahn gemeinsam genutzt wird und der entsprechend auch zwei Arten von Fahrkartenschaltern hat. Der von der deutschen Bahn ist nun am Wochenende nicht mehr offen, aber die Leute von der SBB haben einen zweiten Computer bekommen und decken den Bereich mit ab, nur war die Ausbildung wohl nur einen Tag, was für das Tarifsystem zumindest ehrgeizig ist.
Nun muss man aber oft eine Reservierung machen, wenn man sein Fahrrad mitnehmen will. Das geht auch im Internet. Sagt man. Konkret führt es zu einer Meldung wie dieser
... leider ist für diese Fahrtmöglichkeit eine Buchung der Fahrradkarte im Internet nicht möglich. Wenden Sie sich bitte an die Fahrkartenausgabestellen der Deutschen Bahn oder an die Servicenummer der Bahn. Die entsprechende Rufnummer finden Sie unter www.bahn.de/kontakt. Hier erhalten Sie Mo bis So, 8.00 bis 20.00 Uhr Auskünfte zum Thema Fahrrad und können Fahrradkarten und Reservierungen erwerben. Im Internet können Sie Fahrradkarten unter den folgenden Voraussetzungen buchen: Ihre ausgewählte Fahrt - enthält ausschließlich Züge, die die Fahrradmitnahme erlauben, - enthält einen Fernverkehrsanteil, - enthält keinen Nachtreisezug, - enthält ausschließlich innerdeutsche Strecken, - beginnt frühestens einen Tag nach dem Buchungstag.
Also versuche ich es am Fahrkartenschalter. Neben den Sprüchen, dass ich doch ein Fahrrad mieten solle (was sehr gut geht, wenn Start und Ziel verschieden sind) wurde versucht, für den gewünschten Zug die Reservierung zu machen. Das ging natürlich nicht. Warum nicht? Weil die wenigen Fahrradplätze natürlich 6 Wochen vorher schon ausgebucht sind. Alternativen gebe es keine, außer tagsüber oder an einem anderen Tag. Zum Glück kenne ich die Alternativen selber und habe entsprechend vier Alternativvorschläge für Routen, die zwar ein paar Stunden länger dauern, aber letztlich funktionieren würden, gemacht. Eine dieser Alternativen hatte auch noch Plätze. Aber es gelang nicht, die Fahrkarte auszudrucken. Nach ein paar Versuchen wurde ich mit den Worten verabschiedet: „Versuchen Sie es doch bitte am Montag!“. Muss man nun einen Einkäufer anheuern, der die Fahrkarten kauft? Oder zu einem entfernten Bahnhof fahren, wo sie noch am Wochenende erhältlich sind?
Vielleicht wäre es gut, das ganze Sortiment im Internet anzubieten, dann wäre diese Situation vielleicht besser lösbar. Oder in diesem konkreten Fall die Ausbildung der Fahrkartenverkäufer zu verbessern.
Update 1: Nun haben wir nach vier Versuchen am Bahnhof und etlichen Versuchen im Internet immer noch keine Fahrkarte. So wird es wohl darauf hinauslaufen, die Fahrkarte im Zug zu kaufen. Selbst wenn man bereit ist, die Reservierung ein zweites Mal zu bezahlen und die Fahrradreservierung schon hat und jemand zu den bevorzugten Öffnungszeiten zum Fahrkartenschalter geht, ist es nicht möglich, auch nur diese Fahrkarte zu kaufen. Was ist bloß passiert? Früher ging das eine zeitlang ganz gut, sogar bei Fahrten ins Ausland. Jetzt muss man wohl pro durchfahrenem Land jeweils eine Stunde mit einer Hotline telefonieren, bis man die Fahrkarten zusammenhat.
Update 2: Ich habe jetzt die Fahrkarte doch im Internet zu kaufen versucht. Dafür habe ich einfach eine absurde Zugverbindung genommen, die mir nicht verweigert wurde. Dann kommt eine Bestätigung per EMail, was das kosten würde und man kann sich die Fahrkarte dann per Papierpost zuschicken lassen. Die SBB bietet auch so einen offline-Fahrpreisberechungs-Modus an, der immerhin deutsche Ermäßigungen berücksichtigt. Wer das zu spät vor den Ferien in die Wege leitet, muss unterwegs täglich die EMails überprüfen, weil die Anfrage 24 h nach dem Versenden der Preisinformation verfällt.