Nördlich von Hamburg gibt es ein kleines Netz von Nebenbahnen, das unter dem Namen „AKN“ betrieben wird. Es verkehren dort ausschließlich Regionalzüge, wobei zumindest in der Nähe von Hamburg ein dichter Takt angeboten wird. Nördlicher Endpunkt des Netzes ist Neumünster. Im Süden wird einerseits eine Hamburger U-Bahn-Station in Norderstedt und andererseits eine S-Bahn-Station in Hamburg-Eidelstedt erreicht sowie in Elmshorn im Osten ein Bahnhof der DBAG. Für die Verbindung von Hamburg nach Neumünster erscheint die AKN-Strecke als kürzeste Verbindung, aber alle schnellen Züge nehmen den für höhere Geschwindigkeiten ausgebauten Umweg über Elmshorn.
Die südlichen Teile der AKN, etwa südlich von Kaltenkirchen, sind in den letzten Jahren teilweise zweigleisig ausgebaut worden. Men redet von einer Elektrifizierung der Strecken oder zumindest von gewissen Teilstrecken, um sie mit S-Bahn-Zügen zu befahren. Interessanterweise wird dabei aber an Oberleitungen gedacht und nicht an bei der Hamburger S-Bahn übliche Stromschienen, was für die überwiegende Nutzung dann Zweisystemzüge erforderlich machen wird. Heute wird noch ausschließlich mit Diesel gefahren, was für eine Strecke mit Zügen alle 30 min schon eher ungewöhnlich ist.
Die Frage ist, welche Möglichkeiten sich für die Nutzung dieses Streckennetzes ergeben könnten. Die Idee, die östlichere Anbindung an Hamburg vollständig zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren ist sicher nicht schlecht. Die Frage ist, warum man hier nicht bei der Stromschiene der S-Bahn bleibt, aber vielleicht ist eine Oberleitung vorteilhaft, um eine Umleitungsstrecke bei Störungen auf der Hauptstrecke von Neumünster nach Hamburg zu haben. Die Frage ist auch, ob die Strecke von Kaltenkirchen nach Norderstedt eine größere Rolle bekommen könnte. Wäre es sinnvoll, sie mit der Stromschiene der U-Bahn zu elektrifizieren und die U-Bahn bis zum Zusammentreffen mit der östlicheren Linie von Hamburg-Eidelstedt zu verlängern? Oder wäre es sinnvoll, die Flughafen-S-Bahn hierhin zu verlängern?
Tatsache ist, dass die AKN-Strecke mit dem heutigen Betrieb keine Alternative zu der Fahrt mit schnellen Zügen über Elmshorn darstellt, was den Fernverkehr von Hamburg nach Kiel, Neumünster und Flensburg betrifft. Die Fahrzeit ist zu lang und wird es wohl auch bleiben. Aber als Nahverkehrsmittel für die Anbindung einer dicht besiedelten Region spielt das AKN-Netz eine Rolle.
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