Die Schweiz ist bekannt dafür, dass dort die öffentlichen Verkehrsmittel einen hohen Stellenwert haben. Die Bewohner dieses Landes legen in Europa die meisten Fahrten und die meisten Kilometer pro Jahr mit der Bahn zurück, weltweit könnten die Japaner ihnen den Spitzenplatz streitig machen. Auch die Nahverkehrsmittel sind beliebt und funktionieren oft in kleineren Städten noch recht gut. Man sieht es in Schaffhausen mit etwa 35’000 nominellen Einwohnern und knapp 100’000 in der Agglomeration, wo es einen Busbetrieb mit mehreren Linien gibt, die tagsüber alle 10 min fahren. Rendsburg in Deutschland mit etwa vergleichbaren Einwohnerdaten hat nur einen pro-forma-Busbetrieb und diese beiden Beispiele, so zufällig herausgegriffen sie sein mögen, sind wohl auch einigermaßen repräsentativ.
Nun ist dies traditionell auf die deutschsprachige Schweiz (und vielleicht die rhätoromanischsprachigen Gebiete) beschränkt und galt in den französisch- und italienischsprachigen Schweiz hatten die öffentlichen Verkehrsmittel nicht denselben Stellenwert. Es scheint sich aber gerade in der französischsprachigen Schweiz ein Trend abzuzeichnen. Dort sind die öffentlichen Verkehrsmittel in den letzten Jahren populärer geworden und der Stellenwert des motorisierten Individualverkehrs nimmt ab.