Bahnsteigtüren

Bei Fahrstühlen hat man meistens Türen an der Liftkabine und nochmal genau passend dazu am Gebäude in jedem Stockwerk.

Wäre es nicht interessant, so etwas auch bei Bahnsteigen zu haben?

Immerhin gibt es Bahnsteigtüren dort, wo sie sich leicht einführen lassen, also zum Beispiel bei neuen U-Bahn-Linien in China. Diese U-Bahnen eignen sich gut, weil sie sowieso neu gebaut werden und weil dort alle Züge genau gleich gebaut sind. Da muss es nur der Lokführer schaffen, zentimetergenau zu halten, aber das können japanische Lokführer schon seit Jahrzehnten.

Was sind die Vorteile der Bahnsteigtüren?
Sie bringen subjektiv und vielleicht auch objektiv mehr Sicherheit, da dort keine Fahrgäste auf die Gleise fallen können, auch nicht absichtlich. Eventuell kann man den Bahnsteig dafür etwas knapper auslegen, weil es ungefährlich ist, wenn sich die Fahrgäste bis zur Bahnsteigkante drängen, aber das sollte man nicht übertreiben, weil sonst die aussteigenden Fahrgäste keinen Platz haben. Etwas Platz auf dem Bahnsteig wird aber so oder so dadurch gewonnen oder nutzbar gemacht. Wenn es elektronische Unterstützung für das zentimetergenaue Anhalten gibt, kann man die Fahrzeiten auch etwas verkürzen, weil es nichts mehr ausmacht, beim Bremsen oder Beschleunigen innerhalb des Bahnsteigbereichs schnell zu fahren.

Schön wären Bahnsteigtüren also sicher an allen Bahnhöfen, zumindest an denen mit vielen Fahrgästen oder mit schnellen Durchfahrten. Leider geht das nicht so einfach, weil die Vorraussetzung, dass die Türen im Zug gleich positioniert sind, nicht gegeben ist. Auch wenn moderne Reisezugwagen 26.4 Meter lang sind, sind bei Doppelstockzügen die Türen anders angeordnet als bei normalen Wagen. Und bei Regionalzügen sind die Türen oft mehr in der Mitte, bei Fernzügen an den Wagenenden. Dazu kommen noch die Tore für die Fahrradwagen, die irgendwo in der Mitte des Wagens angeordnet sind und sehr breit sind. In der Schweiz sind die Doppelstock-IC-Wagen sogar noch 26.8 statt 26.4 Meter lang und einige Regional- und S-Bahn-Züge sind kürzer. Einfach die Zuordnung von Wagentyp zu Bahnsteigkante zu fixieren ist auch keine Lösung, weil dadurch der Betrieb zu unflexibel wird und vor allem auch Züge mit gemischtem Rollmaterial zum Einsatz kommen.

Vielleicht könnte man Flexible Bahnsteigtüren bauen, die passend zu beliebigen Zügen die Durchgänge öffnen, aber so etwas gibt es meines Wissens noch nicht. Deshalb bleiben Bahnsteigtüren eine sinnvolle Lösung für U-Bahn- und S-Bahnlinien mit homogenem Rollmaterial.

Mehr dazu in Wikipedia.

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