Aluminiumrecycling

Warum ist Aluminiumrecycling so wichtig?

Aluminium ist in Form von Aluminiumverbindungen oder Alumiumsalzen das dritthäufigste Element in der Erdkruste und damit im Gegensatz zu den Lanthanoiden („seltene Erden“) nicht wirklich knapp. Alumiumerze kann man deshalb in großen Mengen finden und sie sind relativ billig. Man könnte viele in der Natur vorkommende Mineralien verwenden, aber Bauxit ist das eigentliche Aluminiumerz, das man in Aluminiumfabriken verarbeitet. Das teure ist die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit. Weil Aluminium sehr reaktionsfreudig ist, braucht man viel Energie, um es aus dem Erz zu gewinnen und das erschwert oder verhindert es in der Praxis, dass man es durch thermische Verfahren oder durch chemische Reaktionen aus den Erzen gewinnt. Die heutigen Aluminiumfabriken funktionieren mit Elektrolyse. Man trennt zunächst die Aluminiumverbindungen von Eisen- und Siliziumverbindungen, reduziert durch Erhitzung das Alumiumhydroxid zu Aluminumoxid und schmilzt dieses. Am Boden des Ofens befinden sich eine Kathode aus Graphit, an der sich flüssiges Aluminium bildet, während an der auch aus Graphit hergestellten, von oben eingeführten Anode Sauerstoff entsteht, in dem diese Anode langsam abbrennt und deshalb regelmäßig ausgetauscht werden muss. Die Abwärme dieser Elektrolyse und der Verbrennung der Anoden soll ausreichen, um das Aluminiumoxid flüssig zu halten, wenn der Vorgang einmal in Gang gebracht wurde. So braucht die Herstellung von neuem Aluminium ein Vielfaches der Energie, die man für das Einschmelzen von Recycling-Aluminium bracht. Auch das Verbrennen des weggeworfenen Aluminiums in einer Müllverbrennungsanlage kann nicht annähernd den Energieverbrauch der Aluminiumfabrik ausgleichen, schon weil die Elektrizitätsgewinnung in Verbrennungskraftwerken aus prinzipiellen thermodynamischen Gründen keinen sehr guten Wirkungsgrad haben kann.

Früher konnte man das Problem lösen, indem man einfach Bauxit nach Norwegen und Island transportiert hat, wo Wasserkraft in Hülle und Fülle zur Verfügung steht. Von Norwegen nach Mitteleuropa gibt es aber heute leistungsfähige Stromleitungen. Deshalb kann Norwegen seinen Strom nach Mitteleuropa verkaufen und dazu beitragen, dass die deutschen Kohlekraftwerke etwas weniger genutzt werden. Der Strom in Norwegen ist aber dadurch teurer geworden und deshalb haben norwegische Aluminiumfabriken schwierigere Bedingungen als vor ein paar Jahrzehnten.

Kurz gesagt, bei Aluminium lohnt sich das Recycling vom Umweltgesichtspunkt auf jeden Fall, denkt also vielleicht einmal daran, Eure Aluminiumdosen in die richtige Wertstofftonne zu knicken. 😉

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