Weichen und Kreuzungen in den Einfahrtsbereichen von Bahnhöfen sind immer gut zu hören und zu spüren. Dort gibt es jeweils eine Lücke im durchgängigen Schienenstrang und Führungsschienen auf der Innenseite der gegenüberliegenden Schienen sorgen dafür, dass der Spurkranz nicht wegrutschen kann und die Achse über diese Lücke rollen kann.
Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken funktionieren solche Weichen nicht. Bei der höheren Geschwindigkeit bringt so eine Lücke zu viel Unruhe und zu viel Verschleiß. Außerdem sind die Kurvenradien bei der höheren Geschwindigkeit größer und damit die Weichen länger und die Lücken wären viel zu groß. Die Lösung sind sogenannte bewegliche Herzstücke. Die Weiche hat also mehr bewegliche Teile und so hat man bis auf den kleinen Spalt an der Stelle, wo sich die Teile berühren, eine durchgängige Schienenkante. Die Weichen von Hochgeschwindigkeitsstrecken können geradeaus mit derselben Geschwindigkeit befahren werden, wie die gesamte Strecke und in der abzweigenden Richtung mit etwa 130 km/h und sie sind schon 110 Meter lang. Für eine Abzweigung von einer Hochgeschwindigkeitsstrecke hat man noch längere Weichen gebaut, die fast 200 m lang sind. Nördliche von Karlsruhe gibt es zwei solcher Weichen, die sich in abzweigender Richtung mit 200 km/h befahren lassen. So können die Züge von Mannheim nach Karlsruhe noch über die Abzweigung hinaus mit 200 km/h unterwegs sein und die Züge von Mannheim nach Stuttgart sogar noch schneller. In Frankreich soll es Weichen geben, die sich noch schneller befahren lassen.