Man sieht dass viele Leute es meiden, nachts in der Dunkelheit spazieren zu gehen, auch dort, wo der Wald nicht voller Räuber ist. Gegebenenfalls werden gerne Taschenlampen oder Stirnlampen verwendet.
Meine Erfahrung zeigt aber, dass es ganz gut klappt, ohne Lampe durch den dunklen Wald zu laufen. Man mag zwar nicht wirklich explizit etwas sehen, aber ich bin noch nie dabei gegen einen Baum gelaufen.
Eine ähnliche Erfahrung habe ich in norwegischen Tunneln gemacht. Ich bin natürlich mit Licht durch die Tunnel gefahren und empfehle das auch allen anderen Radfahrern so. Die allermeisten davon sind heute beleuchtet. Wenn man da mit dem Fahrrad durchfährt, ist das überhaupt kein Problem. Einige sind unbeleuchtet und haben Reflektoren. Solange es keine Schlaglöcher auf dem Boden gibt, ist auch das gut zu fahren. Im Gegensatz zur Nacht sieht man ja weniger, weil sich die Augen nicht so schnell an die Dunkelheit gewöhnen. Interessant ist es aber, durch einen Tunnel zu fahren, der keine Reflektoren hat. Man sieht also gar nichts, jedenfalls nicht bewusst. Langsamer fahren ist intuitiv verlockend, aber dann wird das wenige Licht noch dunkler. In Wirklichkeit hat das aber prima geklappt, ohne gegen die Wand zu fahren. In einem Tunnel war sogar Licht vor mir zu sehen, aber es war nur ein Luftstollen und der Tunnel machte eine Linkskurve, die ich auch mitgefahren bin, ohne gegen die Wand zu fahren.
Wie kommt es, dass man sich mit so schlechten Lichtverhältnissen, bei denen man explizit nicht sieht, wo man hinfährt oder hinläuft, doch so gut orientieren kann? Im Tunnel kann man sicher die Wände auch an den Schallreflexionen hören. Vor ein paar Jahren habe ich aber davon gelesen, dass man eine Verbindung direkt von den Augen zum Kleinhirn entdeckt hat. Vielleicht ist das die Erklärung? Wenn jemand mit ensprechendem Fachwissen dazu mehr schreiben kann, würde mich das natürlich interessieren.