Immer wieder einmal liest man von der Idee, die Fläche von Verkehrswegen für die Solarenergie zu nutzen. So hat man keinen zusätzlichen Flächenverbrauch.
Natürlich ist es notwendig, mehr erneuerbare Energiequellen zu erschließen und deshalb ist das grundsätzlich richtig.
Doch wie sieht es real aus? Lärmschutzwände zu nutzen, soweit sie eine geeignete Ausrichtung haben, ist sicher eine gute Idee. Man muss aber wohl auch prüfen, wie weit die Lärmschutzfunktion dadurch beeinträchtigt wird oder ob es mit den vorhandenen Platzverhältnissen möglich ist, so etwas nachzurüsten.
Aber wie sieht es mit der horizontalen Fläche aus? Die Idee, einen Straßenbelag zu erzeugen, der Solarzellen enthält, liest man gelegentlich. Eher für Radwege als für Straßen, wo auch viele Autos und Lastwagen und Traktoren unterwegs sind, weil die mechanische Belastung und Abnutzung doch erheblich sind. Und man will nicht wirklich die Haftung bei Regen und bei Minustemperaturen verschlechtern… Mehr dazu…
Dann kommt die Idee, die Solarzellen wie ein Dach über die Straße zu bauen. Das klingt schön. Aber der Aufwand ist erheblich, so ein Dach über längeren Strecken zu bauen. Frage ist, ob man dann darunter Beleuchtung braucht und ob der Strom von dem Solardach dafür ausreicht. Wahrscheinlich schon und man könnte auch mittels Spiegeln tagsüber einen Teil des Lichts in diesen überdachten Bereich leiten.
Wo es aber am einfachsten gehen könnte, ist bei Bahnstrecken. Man kann sich vorstellen, dass zwischen den Schienen und rechts und links davon Solarpanels liegen. Die müssen natürlich Erschütterungen vertragen und die Luftbewegungen. Und sie müssen zu Wartungsarbeiten am Gleis ohne großen Aufwand entfernbar sein. Je mehr Züge dort fahren, desto weniger Strom wird produziert, weil die Züge Schatten verursachen.
Ist das nicht auch ein Argument dafür, den Ausbau der Bahn voranzubringen und außer Radschnellwegen keine neuen größeren Straßenbauprojekte mehr zu beginnen?