Was ist in Dieselloks drin?

Bei Elektroloks sind die Motoren in den Drehgestellen und in der eigentlichen Lok nur die Trafos und Elektrik drumherum. Aber wie es bei Dieselloks?

Bei Dieselloks sind die Motoren natürlich auch in den Drehgestellen. Und es sind auch Elektromotoren. Wirklich. Nicht ganz, denn es gibt dieselhydraulische und dieselelektrische Loks. Nun haben sich aber die dieselelektrischen seit etwa 80-90 Jahren weltweit durchgesetzt, soweit man nur die Dieselloks betrachtet. Das funktioniert so, dass in der Lok ein Dieselmotor (oder mehrere) ist, der einen Generator antreibt und den Strom liefert, mit dem die Motoren in den Drehgestellen angetrieben werden. Man braucht also die ganze Elektrik, den Generator, den Dieselmotor und noch die Motoren in den Drehgestellen. Deshalb bringt man in einer vierachsigen Diesellok nur eine Leistung von etwa 2000 kW unter, während eine vierachsige Elektrolok problemlos 6000 kW haben kann. Wie es aussieht, konnte man in den letzten Jahrzehnten die Leistungsfähigkeit der Dieselloks etwas steigern, während in den 60er und 70er Jahren vierachsige Dieselloks nur etwa 1500 kW hatten, was wohl etwas zu wenig für die Praxis war. In den meisten Ländern hat man deshalb sechsachsige Dieselloks bevorzugt oder schon relativ kurze Züge mit zwei vierachsigen Loks bespannt (Doppeltraktition). In Deutschland hat man auch auf dieselhydraulische Loks gesetzt, die eine etwas größere Leistung bei vierachsigen Loks erlaubten. Man sagt aber, dass diese komplizierter beim Wartungsaufwand seien, was die Kosten und den Ausbildungsaufwand erhöhen soll. Da aber meines Wissens Panzer häufig dieselhydraulisch funktionieren, zweifle ich zumindest etwas an dieser Aussage, da es ja dann in sehr vielen Ländern hohe Priorität haben müsste, dieses Knowhow zu haben.

Tatsache ist aber, dass die dieselelektrischen Loks sich weltweit durchgesetzt haben, in relativ großen Stückzahlen hergestellt werden und dass die Bahnen sich heute auf dem Weltmarkt nach dem besten Angebot umschauen und nicht mehr mit ihren Hauslieferanten ihre eigenen Loks entwickeln.

Wenn man sieht, dass es Autos mit 1000 PS gibt, könnte man meinen, dass sich auch vierachsige Dieselloks mit 6000 kW bauen ließen. Aber hier kommt es nicht nur darauf an, möglichst viele PS oder kW irgendwie einzubauen. Dieselloks sind über 40 Jahre jeweils viele Stunden am Tag im Einsatz. Sie sollen so lange halten, ohne dass der Wartungsaufwand aus dem Ruder läuft und es spielt auch eine Rolle, wie hoch der Dieselverbrauch ist.

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