Mal zwischendurch ein anderes Thema…
Ich habe mich vor einem halben Jahr bei einem Halbmarathon angemeldet. Nicht sehr bergig, also eher einfach, wenn man es überhaupt schaffen kann. Die Idee war, so 2-3 Male pro Woche laufen zu gehen und einmal pro Woche etwas länger. Dieser längere Lauf sollte jede Woche länger werden und zum Schluss etwa drei Stunden dauern… Die drei Stunden kann man sich merken, die kommen weiter unten nochmal dran, aber es kam anders…
Wenn man krank ist, auch wenn es nicht so schlimm ist, muss man diese Laufstrecken schnell mal ein paar Wochen lang ausfallen lassen. Und fängt danach von vorne an. Da waren es dann 2 1/2 Monate statt 6 Monate… Und manchmal hat man nicht die Möglichkeit, mehr als einmal pro Woche laufen zu gehen oder diesen einen Lauf jedes Mal in Richtung drei Stunden auszudehnen… So kam es, dass ich eigentlich sehr viel weniger vorbereitet war als gedacht, aber es sollte doch reichen, um die Strecke zu schaffen.
Eine riesige Gruppe von Menschen läuft dann irgendwann los und auf dem ersten Kilometer verteilt sich das Feld ein wenig. Nach zwei Kilometern hatte ich die ganze Straße für mich alleine, der zweit-langsamste Läufer war weit vor mir, wie es schien. So blieb es für etwa 6 km. Eine Läuferin, die es wohl nicht geschafft hatte, wurde versorgt und sonst waren da nur ein paar MTBler und Fußgänger, die sich rücksichtsvoll auf der Laufpiste bewegten und eigentlich nie im Weg standen. Alle paar Kilometer gab es Wasser oder Tee und für Leute, die zwei Hände haben, sogar beides. Mit etwas Temporeduktion lässt sich das ohne stehen zu bleiben oder zu gehen während des Laufens entgegennehmen und trinken und die Becher durfte man verlieren, weil die Organisatoren hinterher die ganze Piste aufräumen. Wenn das T-Shirt etwas nass wird, ändert das nicht viel, es kommt sowieso abends in die Wäsche.
So nach 10 km kamen dann vereinzelte Läufer. Wahrscheinlich waren es die ersten Marathonläufer, die etwa eine halbe Stunde vorher gestartet waren, auf der zweiten Runde. Oder die von der Marathon-Staffel… Aber es blieb einigermaßen leer. Am Schluss wurde es voller. Mehr Läufer, mehr Zuschauer und schmalere Wege. Die einzige Steigung war diesmal nicht so schlimm und dann ging es nur noch eben oder leicht bergab auf den letzten drei Kilometern. Ein bisschen beschleunigen war gut, aber nicht zu viel, das war nicht möglich…
Nun kommen wir zurück zu den drei Stunden. Die sind für einen Marathon eine ganz gute Zeit. Für einen Halbmarathon eher nicht so. Aber einige waren doch noch langsamer. Wahrscheinlich so viel langsamer, dass ich sie während des ganzen Laufes nie zu sehen bekam. Und einige haben die Strecke nicht geschafft, obwohl sie sich angemeldet hatten und gestartet waren. Das kann passieren. Für den durchschnittlichen Mitteleuropäer ist mit dem momentanen Trainingszustand diese Strecke nicht zu schaffen. Aber fast jeder kann mit etwas Training auf den Stand kommen, das zu schaffen, ohne zu gehen. Ich auch. Und mit etwas mehr Training kann man „bessere“ Zeiten bekommen, auch viele Rentner mit weit über 70 Jahren, aber diesbezügliche Ambitionen wären diesmal für mich übertrieben gewesen. Es reicht völlig, die Strecke ohne Gehen und ohne Pausen zu schaffen.