Impfung gegen Covid-19 („Coronavirus“)

Man liest normalerweise, dass ein Impfstoff gegen das die Krankheit „COVID-19“ auslösende Coronavirus „SARS-CoV-2“ erst 2021 zur Verfügung stehen wird. Und dass dann das Interesse an so einer Impfung abflauen wird, so dass es sich für die Pharmaunternehmen nicht rentieren wird, ihre Entwicklungen zu Ende zu bringen und auf den Markt zu bringen. Impfstoffe und Medikamente zu entwickeln und auf den Markt zu bringen kostet hunderte von Millionen oder sogar eine Milliarde EUR. Gemäß 1.0 bis 1.6 Milliarden EUR im Durchschnitt, wobei Querfinanzierung nicht erfolgreicher Entwicklungen mit eingerechnet ist. Ein großer Teil der Kosten fällt nach der eigentlichen Entwicklung für das Zulassungsverfahren und die zugehörigen Tests an Tieren und dann an Menschen an. Dieser Kostenblock muss sich zumindest absehbar rentieren, sonst verzichtet man als Firma lieber darauf.

Angesichts der Situation bleibt zu hoffen, dass sich Wege finden werden, um gegebenenfalls die Finanzierung sicherzustellen und um den Prozess der Tests erheblich zu beschleunigen.

Bei der „Schweinegrippe“ im Jahr 2009 wurde hinreichend schnell eine Impfung entwickelt und kostenlos abgegeben. Allerdings hatte man da wohl schon ähnliche Impfstoffe als Ausgangsbasis und konnte schnell ans Ziel kommen. Die saisonale Grippeimpfung half nicht weiter. Das stimmt nicht ganz. Wie bei COVID-19 hilft die saisonale Grippeimpfung ein Stück weit, weil man erstens das Gesundheitssystem von einer weniger gravierenden, aber potentiell ebenfalls gefährlichen Krankheit entlastet und weil man die Verdachtsfälle, die sich als „false positive“ erweisen, verringern kann.

Nun liest man aber auch von möglichen Erfolgen in der Richtung:

Es sieht also so aus, als gäbe es sowohl für die Behandlung der Krankheit als auch für die Impfung bereits „Kandidaten“. Ob die nun hilfreich sind, weiß man noch nicht. Aber wie es aussieht, wird die größte Welle der Krankheit vorbei sein, wenn sie auf den Markt kommen. Das kann aber immer noch nützlich sein. Bei der spanischen Grippe gegen Ende des ersten Weltkriegs sind mehr Menschen gestorben als im ersten Weltkrieg selber. Oder etwa genauso viele wie durch die Pest 1345 bis 1351. Aber im Mittelalter war das ein Drittel der Bevölkerung Europas, 1918 ein viel kleinerer Anteil. Allerdings wurde 1918 die Ausbreitung der Krankheit durch den Krieg stark begünstigt. Die Generäle konnten sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen einfach ablehnen. Es gab damals drei Wellen der Krankheit und die zweite war die gefährlichste. Von daher ist auch ein Impfstoff, der erst 2021 auf den Markt kommt, noch nützlich.

Ich glaube nicht, dass COVID-19 so viele Todesopfer wie die spanische Grippe fordern wird, aber wir müssen mit mehreren Millionen rechnen. Anders als bei der spanischen Grippe betrifft es nicht so sehr die Gruppe der 20 bis 40-jährigen, sondern eher Menschen, die bereits durch andere Krankheiten belastet sind oder ältere. In verlorener Lebenszeit gerechnet war die spanische Gruppe also besonders schlimm. Übrigens ist die Bezeichnung „spanische Grippe“ problematisch, weil sie suggeriert, die Krankheit sei aus Spanien gekommen, aber in Wirklichkeit geht man von einem Ursprung in den Vereinigten Staaten aus. Verschwörungstheorien über einen absichtlichen menschengemachten Ursprung gab es damals wie heute (und auch 1350) und sie dürften in allen Fällen keiner wissenschaftlichen Analyse standhalten, zumal alle möglichen angeblichen Verursacher ebenso davon betroffen sind oder waren.

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