Tempo 80

In der Schweiz will man anscheinend auf Straßen, die heute für 120 km/h zugelassen sind, weitgehend Tempo 80 einführen. Genauer sollen auf vielbefahrenen Teilstrecken dynamische Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt werden und bei hohem Verkehrsaufkommen soll die Geschwindigkeit auf 80 km/h oder allenfalls 100 km/h heruntergesetzt werden. Die Motivation ist es, Staus zu vermeiden oder deren Entstehung zu verzügern. Erwiesenermaße haben diese Straßen bei 80 km/h eine höhere Kapazität als bei 100 km/h oder mehr. Deshalb dürfte diese Maßnahme dem angestrebten Zweck dienen. Da also auf viel befahrenen Strecken zu Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen die Geschwindigkeit herabgesetzt werden soll, wird der Anteil der Fahrten auf Straßen, die zum Zeitpunkt der Fahrt für 120 km/h zugelassen sind, stark zurückgehen.

Diese Maßnahme soll ausdrücklich zur Stauvermeidung eingeführt werden, weil es in einem Land wie der Schweiz, dessen eine Hälfte dicht besiedelt ist und dessen anderen Hälfte sich in relativ unwegsamen Gebirgsregionen befindet nicht so einfach und wohl auch nicht so wünschenswert ist, einfach mehr oder breitere Straßen zu bauen. Außerdem sieht man in dicht besiedelten Gebieten der Vereiniigten Staaten, dass es selbst wenn der Wille vorhanden ist, den Autoverkehr durch fast unbegrenzten Mitteleinsatz für Straßenbau zu fördern, nicht funktioniert, auf diesem Weg Staus zu verringern, weil dort mit mehr Straßen mehr und weiter gefahren wird und der Effekt wieder aufgefressen wird.

Aber diese Stauvermeidungsmaßnahme hat doch auch positive Seiteneffekte: Sie erhöht die Verkehrssicherheit, verringert die Luftverschmutzung, verringert den Lärm und leistet auch einen Beitrag zur Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel.

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