Studienstiftung

Eine wenig bekannte aber doch extrem unnötige Verschwendung von Steuergeldern ist die sogenannte Studienstiftung des deutschen Volkes. Für den großen Teil der Studenten in Deutschland gibt es die Möglichkeit, BAföG zur Finanzierung des Studiums zu beantragen. Dies wird abhängig von den Einkommensverhältnissen, insbesondere vom Einkommen der Eltern, gewährt und etwa 20% der Studenten profitieren davon. Ein Teil ist ein Zuschuss, ein Teil ein zinsloses Darlehen, das man nach Abschluss des Studiums zurückzahlen muss. Ein sehr kleiner Teil der Studenten erhält stattdessen Geld von sogenannten Stiftungen, die staatlich finanziert werden und die parteinah sind, also Studenten fördern, die der betreffenden Partei nahe stehen und sich für sie engagieren oder einer Gewerkschaftsorganisation oder einer Religionsgemeinschaft verbunden sind. Entsprechend gibt es noch die Studienstiftung als „neutrale“ Organisation. Alle verlangen „überdurchschnittliche“ Leistungen im Studium, sind aber in der Praxis ein Selbstbedienungsladen, der nach willkürlichen Kriterien Geld verteilt, wenn der betreffende Kandidat bei einem Vorstellungsgespräch „sympathisch“ wirkte. Sympathisch waren zum Beispiel für die „Studienstiftung“ die Terroristinnen Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof. Wenn man aufgenommen wird, dann gibt es „etwa“ dasselbe Geld wie bei BAföG, allerdings werden die Kriterien sehr viel großzügiger ausgelegt oder weniger genau überprüft. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden und es gibt zusätzlich noch ein sogenanntes „Büchergeld“ von 300 EUR pro Monat. Die Vergabe hat nichts mit den Leistungen zu tun.

Es wird Zeit, die Zahlungen aus Steuergeldern an diese Stiftungen einzustellen. Es wird Zeit, diesen Sumpf trocken zu legen. Es bleibt Parteien, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften unbenommen, aus ihren Mitgliedsbeiträgen und Spendeneinnahmen solche Stiftungen zu finanzieren. Auch der „Studienstiftung“ sollte es freistehen, sich als Verein zu organisieren und zu versuchen Spenden zu sammeln. Wenn das nicht gelingt, sollte sie einfach abgeschafft werden. Die staatliche Förderung sollte sich ausschließlich auf ein rational nachvollziehbares Werkzeug wie BAföG konzentrieren. Man kann in BAföG Komponenten einbauen, die einen besonders schnellen oder besonders guten Studienabschluss oder gute Noten im Studium mit finanziellen Anreizen versehen. Das ist kein ideales Kriterium, aber viel sinnvoller als eine Willkürentscheidung nach Vorstellungsgesprächen.

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