Verbindung Zürich – Bern

Zürich und Bern haben nominell etwa 400’000 und etwa 150’000 Einwohner. Mit Umland 2-3 mal so viel.
Und sie sind etwa 100 km auseinander. Da fährt man einmal pro Stunde mit einem Eilzug (RE) und alle zwei Stunden mit einem IC, oder?
Die Vergleiche sind etwas unfair, weil beide Städte in relativ zentraler Lage liegen und deshalb diese Verbindung Teil längerer Verbindungen ist.

Aber wie sieht es aus? Es fahren tagsüber zwei IC ohne Halt pro Stunde. Hinzu kommen auch jeweils halbstündlich Verbindungen mit oder ohne Umsteigen in Olten, die zwischen Zürich und Olten öfter halten und zwischen Olten und Bern ohne Halt fahren oder umgekehrt. In einem Fall müsste man sogar ein drittes Mal umsteigen, um tatsächlich von Bern nach Zürich zu kommen, aber es sind alle Kombinationen abgedeckt.

Die Strecke ist überwiegend entweder viergleisig oder es gibt zwei parallele Strecken. Nur zwischen Olten und Aarau gibt es einen zweigleisigen Engpass. Auf den letzten 20 km bis Zürich sind vier Gleise etwas wenig, weil dort zusätzlich zum Fernverkehr noch viele S-Bahnen fahren und etwa 30 km westlich noch eine Strecke in Richtung Frick/Basel abzweigt, die vor allem für den Güterverkehr wichtig ist. Fernzüge von Zürich nach Basel fahren oft über Olten, ohne dort tatsächlich zu halten.

Nun gibt es Bestrebungen, durch ein paar Neubauabschnitte den Abschnitt bei Zürich auf den ersten 30 km um zwei weitere Gleise zu erweitern und den Engpass zwischen Olten und Aarau auszubauen oder auch dort eine parallele Neubaustrecke zu bauen. Man strebt auch eine Reisezeitverkürzung von Zürich nach Bern von heute 56 min auf 42 min an.

Ein Vorschlag stand eine Weile im Raum, sogar unter 30 min für diese Strecke zu fahren. Dafür hätte man eine komplette Neubaustrecke und komplett neues Rollmaterial gebraucht und die bestehende Neubaustrecke von Rothrist bei Olten nach Mattstetten bei Bern auf höhere Geschwindigkeiten anpassen müssen und eine Geschwindigkeit von 320 km/h fahren müssen.

Dieser Vorschlag ist nun modifiziert worden und das Ziel ist es, mit vorhandenem Rollmaterial und 200 km/h eine Reisezeit von 42 min zu schaffen. Die Idee ist also an die Planungen angeglichen worden und man kann es nun besser vergleichen. Vorteil der kompletten Neubaustrecke von Zürich bis Langenthal ist, dass Olten von Zügen, die dort sowieso nicht halten, umfahren werden kann und dass man so weniger empfindlich für Betriebsstörungen ist und mehr Kapazität in Olten für die Züge hat, die dort auch halten sollen. Etwas überraschend ist an dem Konzept, dass die möglichen Verbindungskurven nicht alle vorkommen. So wird wohl eine Abzweigung in Richtung Basel angedacht, die auch dorthin eine <45 min Fahrzeit ermöglichen soll. Aber die Verbindungen Zürich - Luzern und Luzern - Bern könnten eventuell auch profitieren und etwas schneller werden. Hier ist ein Artikel in der NZZ vom 23. Juni 2014 darüber.
Und hier über einen etwas ambitionierteren Plan.

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