Maut für Fernbusse

Es wird Zeit, dass für Fernbusse in Deutschland eine Maut eingeführt wird.

Der Bahnverkehr muss für die Nutzung der Bahnstrecken eine Trassengebühr bezahlen. Lastwagen müssen sie auch zahlen, nachdem sich Herr Stolpe sein Wegschauen bei der Verzögerung durch den mit dem größten Lkw-Hersteller Deutschlands verbandelten Software-Lieferanten vermutlich hat vergolden lassen. Aber heute funktioniert die Maut, wenn auch nur auf einem kleinen Teil der Straßen und nicht wie in der Schweiz flächendeckend.

Fernbusse, eine „Lieblingskind“ unserer kinderlosen Bundeskanzlerin, wurden von dieser Maut ausdrücklich ausgenommen und dürfen ihre Verkehrswege kostenlos benutzen.
So kommt es zu einer Benachteiligung der Bahn und einer Bevorzugung des weniger umweltfreundlichen Verkehrsmittels, was auch kein neues Muster ist, aber dadurch nicht richtiger wird.

Der Bahnverkehr ist aber ein Gesamtsystem und er wird besser, wenn man mehr Fahrgäste hat und dies Potential wirklich nutzt:

  • längere Züge sind effizienter, bezüglich Energie, Personal und Nutzung der Verkehrswege
  • Züge im Halbstundentakt oder im Viertelstundentakt machen das System attraktiver als Stundentakt oder Zweistundentakt
  • Es können mehr Direktverbindungen angeboten werden, wenn z.B. vier stündliche Linien im Mittelteil gemeinsam einen Viertelstudentakt bilden
  • Es ist möglich, Fahrzeiten zu verkürzen, wenn zusätzlich zum bestehenden Netz seltener haltende Züge fahren, z.B. ICE-Sprinter im Stundentakt oder häufiger.
  • Das Prinzip gilt allgemein, man kann mehr Kombinationen an Halten regelmäßig anbieten.
  • Bessere Anschlüsse sind möglich, wenn es genug Fahrgäste gibt, um sie anzubieten
  • Mehr Züge in Tagesrandlagen sind möglich.
  • Nachtzüge sollten ein wichtiger Bestandteil des Gesamtangebots sein, nur mit ihnen ist echter internationaler Fernverkehr in Europa möglich und attraktiv.
  • Züge nehmen oft Fahrräder mit. Gemäß EU-Vorgaben auch im ICE, für heute und in Zukunft beschaffte Garnituren.

Ideal wäre also eine Maut, die die Fernbus-Anbieter weitgehend in den Konkurs schickt.

Aber die Forderung lautet nur, dort eine Maut nach denselben Maßstäben wie für Lkws einzusammeln.

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4 Kommentare

  1. Dir ist aber schon bewusst dass pro Kopf und Kilometer Der Fernbus deutlich weniger Zum Klimawandel beiträgt als die Bahn

    Dies gilt insbesondere nach dem Atomausstieg

  2. Das sehe ich nicht so, weil eine Bahn mit mehr Fahrgästen besser und effizienter organisiert werden kann und damit der CO_2-Ausstoß pro Personenkilometer weniger wird.

    Bei der Bahn gibt es erste und zweite Klasse, die Fernbusse sind eher sowas wie dritte Klasse. Je dichter man die Fahrgäste packt, desto günstiger. Man vergleicht also einen Mix von erster und zweiter Klasse mit der dritten Klasse.

    Der Energieverbrauch steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Die Bahn fährt wesentlich schneller, jedenfalls dort, wo man halbwegs vernünftige Strecken hat.

    Und ja, den Kernenergieausstieg sehe ich als schwerwiegenden Fehler an, wenn dabei wie in Deutschland ein Kohlekraftwerksboom herauskommt.

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