California Highspeed

Das Projekt, in Kalifornien ein Netz von Hochgeschwindigkeitsstrecken zu bauen, ist redimensioniert worden. Es wird nach augenblicklichem Informationsstand nur noch ein Abschnitt gebaut, der südlich von San Francisco und nördlich von Los Angeles endet. Die Verlängerungen nach San Francisco, Los Angeles, San Diego und Sacramento sollen dagegegen nicht mehr gebaut werden. Damit geht natürlich ein Hauptvorteil der Bahn gegenüber dem Flugverkehr verloren und die Reisezeiten werden nicht wirklich kurz.

Es ist allerdings ein trauriges Kapitel, wie teuer das Bauen in den Vereinigten Staaten im Vergleich zu Europa oder gar China ist. Es wäre sicher interessant, zu erfahren, woran das liegt.

Und es ist wirklich blamabel, wie weit die Vereinigten Staaten bei dieser Zukunftstechnologie gegenüber China im Rückstand sind.

Links

Bahnstrecke von Finnland nach Kirkenes auf Eis gelegt

Der Bau einer Bahnstrecke von Finnland nach Kirkenes, das schon als das neue „Rotterdam des Nordens“ tituliert wurde, wird auf Eis gelegt. Man glaubt nicht, dass es genug Verkehrsvolumen geben wird, um den Unterhalt zu finanzieren.

Es bleibt also nur die Hoffnung, dass das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen wird. Grundsätzlich halte ich es weiterhin für eine gute Idee. Aber damit es ein Erfolg werden kann, müsste natürlich ein nennenswertes Frachtvolumen diesen Weg wählen. Ein eisfreier Hafen und eine immer eisärmere Norstostpassage sind sicher langfristig gute Voraussetzungen, auch wenn es natürlich bedauerlich ist, dass durch die Klimaerwärmung die Polkappen abschmelzen.

Links

Fernbahntunnel Frankfurt

Etwas überraschend für viele ist das Projekt, in Frankfurt unter dem Hauptbahnhof einen Fernbahntunnel zu bauen, im Bundesverkehrswegeplan als „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft und könnte damit gebaut werden.

Sinnvoll ist dieses Projekt, weil heute Fernzüge im Frankfurter Hauptbahnof sehr viel Zeit verlieren und der eine Bahnhofskopf überlastet ist. Beides würde sich durch dieses Projekt verbessern. Im Gegensatz zu Stuttgart 21 soll hier der oberirdische Bahnhofsteil erhalten bleiben. Erfreulich wäre es, wenn man die Bahnsteige für diese Fernbahnstrecke auf gleicher Höhe wie die S-Bahn-Gleise bauen könnte. Neben den S-Bahn-Gleisen ist heute ein Parkhaus. Man müsste also in dem Fall prüfen, ob eine Verkleinerung sinnvoll möglich ist oder ob man durch eine unterirdische Erweiterung des Parkhauses die Kapazität gleich halten könnte. Kleine Abstände zwischen den oberirdischen und unterirdischen Gleisen nützen über das Jahr gerechnet Millionen von Fahrgästen des Fernverkehrs, die hier ein- und aussteigen oder in S-Bahnen und Regionalverkehr umsteigen. Der Artikel „>über den Fernbahntunnel in der Frankfurter neuen Presse suggeriert, dass man in den Fernbahtunnel sogar in Frankfurt einen Bahnhof mit Tageslichteinfall einbauen möchte, aber das kann man noch nicht als zuverlässige Information, sondern eher als Phantasie der Journalisten ansehen.

Es ist für das Gesamtsystem vorteilhaft, wenn ein Teil der Züge auch typische Fernverkehrshalte auslässt, wie z.B. Sprinter-ICEs. Wenn man aber wegen Kapazität und Fahrzeit mit einem signifikanten Teil der Züge einen wichtigen Knoten auslässt, dann verliert man fast alle Variationsmöglichkeiten auf dem restlichen Laufweg. Besser ist es, wenn man den großen Knoten fahrzeit- und kapazitätsmäßig effizient bedienen kann und dafür andere Bahnhöfe stündlich bedient, aber mit häufig verkehrenden schnelleren Zügen auslässt. Das könnte z.B. bei Fulda und Göttingen so gemacht werden.

(c) Frankfurter Rundschau, Openstreetmap
Quelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fernbahntunnel-Frankfurt-Frankfurter-Rundschau.jpg (CC-BY-SA-20)
Quelle Wikimedia Commons (C) CC-BY-SA-20, Urheber Frankfurter Rundschau und Openstreetmap

Links

Externe Links:

Dieser Blog:

Neu 2019-09-09:

Neue Überlegungen für Bahn in Nordnorwegen

In Norwegen ist seit fast 100 Jahren immer wieder im Gespräch, die Nordlandsbanan, die bis Bodø führt, etwas weiter nach Norden zu verlängern. Nur zur Orientierung: Bodø und Fauske liegen etwa in der Mitte von Norwegen, wenn man das Land der Länge nach von Svinesund an der Grenze zu Schweden bis Grense Jakobselv an der Grenze zu Russland ohne Abkürzungen durch Schweden und Finnland durchfährt, auch wenn es gefühlt schon ganz im Norden von Norwegen und nördlich des Polarkreises liegt.

Für die Idee, die Bahnstrecke als Polarbahn bis nach Kirkenes in der Nähe von Russland zu verlängern, ist der Zug wohl abgefahren. Die Gegend zwischen Fauske und Russland ist überwiegend sehr dünn besiedelt, die Entfernungen sind groß und man hat dort schon sehr gute Straßen und sogar in relativ kleinen Orten Flugplätze gebaut. Eine Bahn könnte also nur einen Teil des ohnehin kleinen Verkehrsaufkommens bekommen.

Ziemlich realistisch ist dagegen eine Bahnstrecke von Finnland nach Kirkenes, die Finnland besseren Zugang zu einem nützlichen Hafen an der Barentssee geben würde. Man spricht leicht übertreibend schon davon, dass Kirkenes das Rotterdam des Nordens werden könnte.

Seit vielen Jahrzehnten hat man das Projekt in Norwegen also auf einen Verbindung bis nach Tromsø reduziert. Tromsø hat 75’000 Einwohner und ist noch relativ nah an Fauske. Dazwischen sind noch Harstad und Narvik mit jeweils etwa 20’000 Einwohnern. So wurde immer wieder mal beschlossen, diese Strecke jetzt nicht konkret zu verfolgen aber sie grundsätzlich langfristig zu planen.

Aber nun liest man, dass Anfang 2019 eine Untersuchung darüber eingeleitet wurde: „Norway appoints consultants for Faukse Tromsø study“ (railjournald.com)

Links

Braunkohlelöcher als Pumpspeicherkraftwerke nutzen

Es wird Zeit, mit dem Braunkohletagebau aufzuhören. Die Verwüstung von Kulturland und Natur muss endlich aufhören und Braunkohlkraftwerke sind die größten Dreckschleudern unter den Kraftwerken und sie haben pro Kilowattstunde die meisten CO_2-Emissionen.

Man sollte also die Stilllegung der Braunkohletagebaue nicht für 2040 planen, sondern für 2019 oder 2020.

Nun stellt sich die Frage, was man mit den Löchern macht. Riesige Mengen Material sind einfach verbrannt worden und nicht mehr da, um die Löcher komplett zu füllen. So kma die Idee auf, einen Teil davon in sehr tiefe Seen umzuwandeln. Zum Teil ist das bei stillgelegten Tagebauen auch schon geschehen.

Hier ist eine neue Idee untersucht worden: Man kann die verschiedenen Braunkohlelöchern mit Tunneln verbinden und höher und tiefer gelegene Becken so als Pumpspeicherwerk kombinieren.

Dazu gibt es hier ein Paper: Pumpspeicherkraftwerke in stillgelegten Tagebauen am Beispiel Hambach-Garzweiler-Inden [Johannes Thema und Martin Thema 2019]

Was in dem Zusammenhang noch eine Herausforderung wäre, ist die großen Wassermengen innerhalb nützlicher Zeit und nicht erst über eine Zeitraum von 50 Jahren heranzuschaffen. Vielleicht sind die angedachten Wasserpipelines vom Rhein nicht genug und man bräuchte einen Kanal, um Maas- oder Rheinwasser dorthin zu bringen. Auch dort lässt sich ein kombiniertes Kraft- und Pumpwerk bauen, das die Energie von zufließendem Flusswasser in der Aufffüllphase nutzt und das später einmal Wasser aus dem System in den Kanal und in die Flusssysteme abführt, um die Höhendifferenz des Pumpspeicherkraftwerks aufrechtzuerhalten. Grundsätzlich könnte man zwischen den Becken einen Kanal bauen, dann müsste man auf der einen Seite Wasser hochpumpen und könnte auf der anderen Seite Energie gewinnen, je nach Höhendifferenz und Wirkungsgrad würde es auch so als Pumpspeicherwerk funktionieren, aber die naheliegendere Lösung ist ein Tunnel mit hinreichend großem Querschnitt ungefähr auf dem tiefsten möglichen Niveau des Gesamtsystems. Umgekehrt könnte man einen Tunnel zu Maas oder Rhein bauen, aber für diese Verbindung wäre ein oberflächennaher Wasserspiegel sinnvoll und ein Tunnel würde sich wohl nicht anbieten oder nur dort, wo dicht besiedelte Gebiete oder Verkehrswege gequert werden müssen. Ob dieses Projekt sinnvoll und realistisch umsetzbar ist, muss man natürlich genauer untersuchen, aber es ist mindestens eine Idee, die es wert ist, genauer angeschaut zu werden. Beachten sollte man, dass die Braunkohletagebaulöcher die Umgebung in einem weiten Umkreis beeinträchtigen, weil sie große Mengen von Grundwasser abpumpen und den Grundwasserspiegel in einem großen Umfeld absenken. Das Problem würde mit einer kompletten Umwandlung in einen See besser gelöst als mit einem für den optimalen Betrieb durchschnittlich ich nur etwa halb vollen Pumpspeichersystem.

Es war ein riesiger Fehler, mit diesen Tagebauen überhaupt anzufangen und es ist ein Fehler sie weiterhin zu betreiben. Der lässt sich nicht durch solche Projekte rechtfertigen oder beschönigen. Aber es wird Zeit sich Gedanken zu machen, wie man mit diesen Restlöchern am sinnvollsten umgehen kann. Je schneller der Ausstieg, desto besser. Und desto schneller braucht man solche Antworten.

Links

Dieser Blog:

Duolingo

Meine Art Duolingo zu benutzen, sieht jetzt so aus:

Ich habe dort maximal drei Sprachen aktiv, also in der Realität normalerweise genau drei. An Tagen mit normalen Zugfahrten setzen ich „time boxes„, also maximal 10 min plus die aktuelle Übung abschließen pro Sprache. Die wichtigste Sprache ist natürlich Russisch und das ist bei Duolingo deshalb immer aktiv, die anderen beiden wechseln immer mal wieder. Für Russisch tue ich noch einiges mit anderen Apps und auch außerhalb der Computer- und App-Welt.

Wenn eine Sprache, die ich schon einmal aktiv hatte, wieder aktiviert wird, fange ich in der Regel von vorne an, also ich mache von jedem Kreis mindestens eine Übung (zu je 10-20 Fragen, je nach Sprache/Übung) bis ich zu den Sachen komme, die ich noch nicht hatte oder bei denen das Crown-Level (CL) höher werden soll. Das heutige Duolingo funktioniert so, dass es ca. 50-150 Kreise (Skills) für die Sprache gibt. Jede Skill kann man auf 5 verschiedenen Crown-Levels erreichen. Pro Crown-Level gibt es 1 bis 30 Übungen, die jeweils wieder aus 10-20 Fragen bestehen. Der Schwierigkeitsgrad der Fragen und die Anzahl der Übungen steigen mit dem Crown-Level an. Um eine Sprache komplett mit Crown-Level 5 abzuschließen muss man also vielleicht 100’000 Fragen beantworten.

Meistens hat man die Sprache abgeschlossen, wenn man alles mindestens mit Crown-Level 1 geschafft hat. Das ist schon schwierig genug, aber man bekommt es irgendwann. Oft kommen später noch Skills oder Übungen zu den Skills dazu, so dass man es noch einmal angehen muss, um das Crown-Level 1 wieder komplett zu haben. Das ist bei Spanisch und Esperanto in sehr großem Umfang passiert und z.B. bei Niederländisch, Französisch und Norwegisch in kleinerem Stil. Ich habe jetzt die Bäume für Esperanto und Französch mit CL 1 abgeschlossen und beide Sprachen wieder an die Seite gelegt. Schwedisch und Spanisch habe ich sie mit CL 2 abgeschlossen, Russisch mit CL 3.

Es sieht jetzt so aus:

Russisch
Schwedisch
Spanisch
Französisch
Esperanto
Niederländisch

 

Braunkohleausstieg bis 2038

Gemäß NZZ wird der Ausstieg Deutschlands aus der Kohleenergie bis 2038 abgeschlossen sein. Man will natürlich auch den Braunkohletagebau beenden.

Diese Dreckschleudern noch 20 Jahre weiter zu betreiben und fast 20 Jahre Landschaften, Städte, Dörder, Verkehrswege und vor allem wertvolle Natur einfach für den Tagebau zu vernichten ist absurd. Es wäre sinnvoll, den Kohleausstieg gegenüber dem Atomausstieg zu priorisieren und die Braunkohletagebaue innerhalb von 1-3 Jahren zu schließen. Wenn allein Kraftwerke mit importierter Steinkohle statt mit einheimischer Braunkohle betrieben würde, wäre das schon ein großer Gewinn. Aber Kohlekraftwerke sind eine veraltete Technologie, von der wir uns schneller als erst in 20 Jahren verabschieden sollten.

Links

Dieser Blog

Entropie und schwarze Löcher

Wir wissen aus dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, dass die Entropie eines abgeschlossene Systems (engl. isolated system) nicht abnehmen kann.

Nun wirken aber Schwarze Löcher wie Staubsauger, sie nehmen alles aus ihrer näheren Umgebung auf und geben nichts mehr ab. Fast nicht, denn es gibt ja den Hawking-Zerfall, der aber bei großen schwarzen Löchern völlig vernachlässigbar ist. Sie nehmen also auch Materie auf, die Träger von Entropie ist und vernichten damit die Entropie.

Wie lässt sich das in Einklang bringen? Nun, Naturgesetze, an die wir geglaubt haben, können widerlegt werden oder in ihrem Geltungsbereich auf „normale Verhältnisse“ beschränkt sein, davon haben wir genug Beispiele und alles, was wir über den Urknall so lesen, spricht dafür, dass dort völlig andere Naturgesetze haben gelten müssen, sonst wäre ja nur einfach ein riesiges schwarzes Loch dabei herausgekommen.

Aber in diesem Fall gibt es eine einfache Lösung. Schwarze Löcher haben einen Ereignishorizont, dessen Abstand vom Schwerpunkt des schwarzen Loches grob gesagt proportional zur Masse ist. Da wegen der Raum-Zeit-Krümmung die Definition von Entfernung erschwert wird, definiert man diesen stattdessen über die Oberfläche S, die fassbarer ist und berechnet daraus einen hypothetischen Radius r mittels S=4\pi r^2. Nun weist man dem schwarzen Loch eine Entropie zu, die proportional zu dieser Oberfläche S ist und der zweite Hauptsatz der Thermodynamik stimmt wieder, speziell auch bei Prozessen wie der Vereinigung von zwei schwarzen Löchern. Deren gemeinsame Oberfläche steigt ja mit dem Quadrat der Masse und wir wissen dass für positive reelle r_1, r_2 gilt (r_1+r_2)^2 > r_1^2+r_2^2.

Details dazu findet man in Wikipedia. Das ist nicht neu, sondern seit 45 Jahren bekannt, aber man entdeckt immer wieder interessante „alte“ Dinge.. Oft begegnet einem die Thermodynamik als Teil der physikalischen Chemie, aber sie „funktioniert“ auch in Bereichen, die mit Chemie sehr wenig zu tun haben…

Interessanterweise können schwarze Löcher auch Entropie im Sinne der Informationstheorie beseitigen. Auch das ist ein interessanter Aspekt.

Links

Film über Rastatt

Die Deutsche Bahn hat auf youtube einen Film über den aktuellen Stand, die Arbeiten der letzten 18 Monate und die Schwierigkeiten beim Bau des Rastatter Tunnels zur Verfügung gestellt. Ich finde ihn sehenswert.

Mehr zum Thema in den älteren Artikeln und in deren Links: